Einsatzübung in Schönau an der Triesting

Am Mittwoch den 17.04.2024 fand eine großangelegte Einsatzübung für die Freiwilligen Feuerwehren Schönau an der Triesting, Kottingbrunn und Sollenau, sowie das Rote Kreuz aus den Bezirksstellen Kottingbrunn und Sollenau statt.

Gegen 18:30 Uhr wurden die Feuerwehren gestaffelt zu dieser Einsatzübung in der Nähe der B17 alarmiert. Nach kurzer Zeit traf das Hilfeleistungslöschfahrzeug 3 der Feuerwehr Schönau an der Triesting ein. Einsatzleiter Lukas Plank machte sich als erstes ein Bild der Lage: Bei einem Zusammenstoß kamen 4 Fahrzeuge von der Fahrbahn ab und stürzten teilweise über die Böschung hinab. Bei diesem Absturz wurden die Insassen teils schwer verletzt und konnten sich nicht mehr selbst aus der misslichen Lage befreien. Immer wieder waren Schreie der Verletzten zu hören, was das Adrenalin bei den Einsatzkräften weiter ansteigen ließ. Laufend trafen weitere Einsatzfahrzeuge der Feuerwehren ein und wurden den verschiedenen Schadensstellen zugeteilt. Gemeinsam mit dem Einsatzleitfahrzeug aus Kottingbrunn bildete der Einsatzleiter sogenannte Abschnitte, welche die Einsatzstelle übersichtlicher gestalteten.

 

Szenario 1 – PKW in Seitenlage

Bei Szenario 1 waren zwei Personen im und eine Person unter dem Fahrzeug eingeschlossen bzw. eingeklemmt. Ein großer Stein verhinderte, dass die Kräfte das Dach beim Fahrzeug für einen Zugang entfernen konnten.

Dieses Szenario wurde dem Hilfeleistungslöschfahrzeug 1 der Feuerwehr Kottingbrunn, sowie weiteren Unterstützungskräften aus Schönau an der Triesting zugeteilt. Zuerst verschaffte sich Abschnittsleiter Bernhard Siegel einen Überblick über die Situation und bat das zugeteilte Rettungsteam, um seine Patientenbeurteilung. Währenddessen wurde das Fahrzeug gesichert, um ein sicheres Arbeiten zu gewährleisten. Bei der Person unter dem Fahrzeug konnte leider nur noch der Tod festgestellt werden. Da diese aber im Arbeitsbereich der Einsatzkräfte lag, wurde das Fahrzeug mittels Hebekissen angehoben und die Übungspuppe herausgezogen. Anschließend wurde mit der Personenrettung aus dem Fahrzeug begonnen. Zuallererst wurde die Windschutzscheibe des Fahrzeuges entfernt, um eine Rettungsöffnung zu schaffen. Nun konnte ein innerer Retter in das Fahrzeug geschickt werden und die Lage noch besser beurteilt werden. Das Fahrzeug wurde an der A-Säule aufgedrückt, um die Rettungsöffnung zu vergrößern. Zu guter Letzt wurden beide Personen mittels Spineboard aus dem Fahrzeug gerettet und dem anwesenden Rettungsdienst übergeben.

Szenario 2 – PKW auf Böschung

Bei Szenario 2 war eine Mutter mit ihren zwei Kindern im Fahrzeug eingeschlossen. Aufgrund der Schräglage war Vorsicht geboten.

Dieses Szenario wurde von der Besatzung des Hilfeleistungslöschfahrzeug 3 von der Freiwilligen Feuerwehr Schönau an der Triesting abgearbeitet. Abschnittsleiter Manuel Rupp ordnete unverzüglich die Sicherung des PKW an, um ein weiteres hinabrollen zu verhindern. Da die beiden Kinder unverletzt waren, wurden diese bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes im Fahrzeug belassen. Da die Mutter das Fahrzeug nicht mehr selbstständig verlassen konnte, wurden hierfür die beiden Türen an der Fahrerseite entfernt. Anschließend wurde sie mittels Spineboard aus dem Fahrzeug gehoben und ebenfalls dem Rettungsdienst übergeben.

Szenario 3 – PKW auf Böschung & PKW in Seitenlage

Bei Szenario 3 wurde ein PKW regelrecht von einem Baumstamm durchbohrt, was die Rettung der Insassen immens erschwerte. Ebenso war die Schräglage des PKW nicht außer Acht zu lassen. Der zweite PKW kam auf der Seite zu liegen, die Insassen konnten das Fahrzeug nicht selbstständig verlassen.

Dieses Szenario wurde von den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Sollenau abgearbeitet. Abschnittsleiter Alexander Strasser ordnete unverzüglich die Sicherung des in Schräglage befindlichen PKW mittels der Seilwinde des Wechselladefahrzeuges an. Somit war ein sicheres Arbeiten an diesem PKW ermöglicht. Der zweite PKW wurde ebenfalls gegen das Umkippen gesichert. Beim PKW in Seitenlage wurde die obere Tür entfernt und eine Rettungssanitäterin als innerer Retter entsendet. Gemeinsam wurde entscheiden auch das Dach des PKW zu entfernen, um die Person waagerecht aus dem PKW retten zu können. Nach kurzer Zeit war diese Aufgabe erledigt und die Person befreit. Das Kind welches sich im PKW in Schräglage befand, konnte selbstständig das Fahrzeug verlassen und wurde vom Rettungsdienst versorgt. Die Rettung der beiden anderen Personen gestaltete sich aufgrund des Baumstammes etwas schwieriger, da er sich quer durch das Fahrzeug bohrte. Um die Fahrerin schonend aus dem PKW zu retten, wurde die Fahrertür mittels hydraulischen Rettungsgeräts entfernt. Anschließend wurde die Person mit dem Spineboard gerettet. Um zu der Person am Rücksitz zu gelangen, musste zuerst der Kofferraumdeckel geöffnet werden, da es sich um ein 3-türiges Fahrzeug handelte. Bei der Erkundung wurde dann festgestellt, dass die Sitzbank nicht patientenschonend entfernt werden kann und so wurde die Rettung über die Fahrertür vorgenommen.

Nach rund einer Stunde waren alle Personen befreit und die Nachbesprechung wurde begonnen. In seiner Rede betonte Kommandant Lukas Plank wie wichtig es ist gemeinsam zu üben, denn im Einsatzfall ist ein Hand in Hand arbeiten entscheiden. So wurde bei dieser Übung bewusst über die Bezirksgrenze hinausgeschaut und die Feuerwehr Sollenau eingeladen. Alle Abschnittsleiter bestätigten in der Kleingruppennachbesprechung, wie realistisch und fordernd diese Übung ausgearbeitet wurde und bedankten sich für die Einladung. Auch das Rote Kreuz war bei dieser Anzahl an Patienten gut ausgelastet, merkte der Einsatzleiter des Rettungsdienstes an.

Im Namen aller bedankt sich die Freiwillige Feuerwehr Schönau an der Triesting bei den hervorragenden Übungsdarstellern, den 62 anwesenden Einsatzkräften, sowie der gut durchdachten Übungsvorbereitung durch Christoph Karl und Manuel Rupp.