Eine Adventgeschichte Drucken

+++ 1. Adventsonntag +++

Es war einmal in der wunderschönen Marktgemeinde Kottingbrunn. In dieser Gemeinde gab es auch ein Feuerwehrhaus und darin wohnten die Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Kottingbrunn. Jedes der 10 Einsatzfahrzeuge hatte seine Aufgabe, um die Bewohner des Ortes zu schützen. Ob es um das Löschen von Bränden, Retten von Menschen und Tieren oder aber auch nur um das Beseitigen einer Ölspur geht - sie sind immer an vorderster Front. Gemeinsam haben sie schon vieles erlebt und unzähligen Menschen in Notsituationen geholfen. Alle liebten ihre Aufgaben.

Die Tanklöschfahrzeuge waren für die Brände zuständig, die Rüstlöschfahrzeuge kamen immer dann zum Einsatz wenn es darum ging mit schweren Gerät zu arbeiten und auch für ganz spezielle Aufträge, wie das Bergen von Fahrzeugen gab es das richtige Einsatzfahrzeug. Zusammen waren sie unschlagbar. Doch eines Tages blickte das Kommandofahrzeug Gerlinde durch die Garagen und bemerkte, dass alle Fahrzeuge einen Stern an ihrer Front hatten - nicht alle, denn Gerlinde fehlte dieser Stern. "Was haben diese Fahrzeuge, was ich nicht habe", überlegte Gerlinde, "wie bekomme ich auch diesen Stern."

 

+++ 2. Adventsonntag +++

"Maria, Maria", rief Gerlinde dem dienstältesten Feuerwehrfahrzeug zu, "wie bekomme ich diesen Stern so wie ihr alle?" Das Tanklöschfahrzeug Maria wusste nicht ganz wie es mit dieser Frage umgehen sollte, denn es wusste die Antwort auf diese Frage auch nicht. "Diese Frage kann ich dir leider nicht beantworten" sagte der Oldtimer enttäuscht. Geknickt rollte das Kommandofahrzeug wieder zurück auf seinen Stellplatz und überlegte wie es sich diesen Stern verdienen kann. Sein Blick schweifte durch die Garage und stockte beim Anblick von Bettina dem großen Tanklöschfahrzeug. Da war es ihm klar. "Feuer löschen, das ist es", rief Gerlinde begeistert und überlegte wie sie ohne Wassertank ein Feuer löschen könnte. Mit der Hilfe seiner Freunde gelang es ihm mehrere Löscheimer voll Wasser in seinen Kofferraum zu laden. Und dann hieß es warten, warten bis zum nächsten Feuer. Und siehe da am nächsten Tag war es soweit - ein Flurbrand forderte den Einsatz der Feuerwehrfahrzeuge. Das Kommandofahrzeug Gerlinde war bereit sich endlich seinen Stern zu verdienen. Als erstes Fahrzeug war Gerlinde da und löschte mit seinen Löscheimern den Brand. Alle waren begeistert von seiner Leistung und staunten nicht schlecht. Doch reichte es für den Stern?

 

+++ 3. Adventsonntag +++

Die Tage vergingen, doch Gerlinde erhielt keinen Stern. Traurig stand sie auf ihrem Stellplatz und dachte nach. "Feuer löschen bringt mich wohl nicht zum Stern, ich muss es mit etwas anderen versuchen", überlegte das Kommandofahrzeug. Nach etwas Grübeln fiel es ihm ein. "Vielleicht bekomme ich den Stern wenn ich ein Leben rette", überlegte Gerlinde laut. Gesagt, getan Gerlinde schnappte sich eine Leiter und schnallte sie sich aufs Dach. Nun war wieder Geduld angesagt, denn der passende Einsatz ließ auf sich warten. Und dann war die Durchsage im Feuerwehrhaus zu hören. "Katze auf Baum" hallte durch die Fahrzeughalle. Das Kommandofahrzeug wusste sofort, dass dies die Möglichkeit war ein Leben zu retten. Mit Blaulicht und Tatütata sauste das Kleinste der Einsatzfahrzeuge in Richtung Einsatzort und war wieder als erstes zur Stelle. Nachdem die Leiter aufgestellt war, konnte das Kätzchen gerettet werden. Als die kleine Fellnase wieder festen Boden unter den Füßen hatte, schnurrte sie laut und schmiegte sich an Gerlinde. Da wusste das Feuerwehrfahrzeug, das musste den ersehnten Stern bringen. Doch reichte es wirklich für den Stern?

 

+++ 4. Adventsonntag +++

Geduldig wartete das Kommandofahrzeug auf seinem Stellplatz, doch der Stern ließ auf sich warten. Maria, das Tanklöschfahrzeug, sah wie traurig Gerlinde war und rief die anderen Fahrzeuge zu Hilfe. "Schaut wie enttäuscht es ist, wir müssen ihm helfen", erklärte der Oldtimer. Doch die anderen Feuerwehrfahrzeuge konnten auch nicht erklären wie sie zu ihrem Stern kamen. Doch gemeinsam schmiedeten sie einen Plan. "Gerlinde, wir wollen dir etwas sagen", kündigte das Tanklöschfahrzeug die folgenden Worte an. Jedes der Einsatzfahrzeuge erzählte eine gemeinsame Geschichte, die es mit dem Kommandofahrzeug erlebte. Es war von abenteuerlichen Fahrten zu Bewerben der Feuerwehrjugend und der aktiven Mannschaft zu hören und auch Einsätze welche ohne die Hilfe von Gerlinde nicht schaffbar gewesen wären wurden aufgezählt. Da wurde es dem kleinen Fahrzeug ganz warm ums Herz und es spürte wie wichtig es selbst war, um die Freiwillige Feuerwehr Kottingbrunn zu dem zu machen was sie ist. Der Stern war völlig vergessen, denn durch die Worte seiner Freunde fühlte sich das Kommandofahrzeug größer denn je zuvor und strahlte von innen heraus, heller als die Sterne aller anderen Fahrzeuge. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann retten sie noch heute.